Wie ein Verein miliztauglich bleibt
Immer mehr müssen sich Vereine mit der Frage beschäftigen, wie sie sich selber tragen und ihre Interessen vertreten können mit den zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen. Sind also vollamtliche, das heisst fest angestellte Mitarbeitende die Lösung? Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Und in den meisten Fällen: Nein. Hauptgrund ist die Grösse der Vereine.
Die Aufgaben eines Vereins sind breit. Es braucht eine Administration, welche die Erreichbarkeit sicherstellt und Räume oder Veranstaltungen organisiert. Es braucht eine Buchhaltung, welche sich auch mit Fragen zur Mehrwertsteuer oder SoziaIversicherung befasst. Es braucht Kommunikationsfachwissen, welches sicherstellt, dass die Botschaften des Vereins auch in einer digitalen Welt wahrgenommen werden. Und es braucht jemanden, der die Geschäfte koordiniert und vorantreibt. All diese Aufgaben einer oder zwei Personen zu übertragen, macht keinen Sinn, weder sachlich noch ökonomisch. Und fünf Personen mit unterschiedlichen Kleinpensen anzustellen, ist ebenfalls keine gute Lösung. Hier kommt eine Mandatslösung in Frage: Eine Firma, die mehrere Geschäftsstellen führt, und so das Spezialwissen trotzdem zur Verfügung stellen kann.
Dafür spricht auch ein anderer Punkt. Zentral ist es, dass die Geschäftsstelle nicht die strategische Führung des Vereins übernimmt. Nur wenn die Branche im Vereinsvorstand gut vertreten ist, kann sichergestellt werden, dass die Ziele der Branche erreicht werden und das vorhandene Wissen einfliesst. Und hier dreht sich das Ganze im Kreis: Damit dies möglich ist, müssen Vorstands- und Kommissionsmitglieder von operativen Aufgaben entlastet werden. Sitzungen vorbereiten, Rechnungen verbuchen, eine Homepage neu aufsetzen sind wichtige Aufgaben, aber es ist nicht notwendig, dass dies ein Vorstandsmitglied tut. Zu bestimmen, wohin die Reise geht, hingegen schon.