bei Thomas-Peter Binder
Nach der erfolgreichen Imagekampagne «Im Dienste aller» Ende der 1980-er Jahre folgt nun die Gemeindekampagne «Für Sie da. Ihre Zürcher Gemeinden». Weshalb wieder eine Kampagne?
Thomas-Peter Binder, VZGV-Präsident: Nach den gut 30 Jahren seit der letzten Kampagne wollen wir die zahlreichen Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltungen, welche wir täglich für unsere Einwohnerinnen und Einwohner erbringen, sichtbar machen. Wir wollen aber auch in Erinnerung rufen und bewusst machen, was der Wohnort generell für die Lebensqualität seiner Bevölkerung beiträgt. Dies ist schliesslich eine ganze Menge!
Was hat sich in den öffentlichen Verwaltungen seit der letzten Kampagne verändert?
In erster Linie denke ich an die Digitalisierung, auch wenn wir hier erst am Anfang stehen. Sie macht Dienstleistungen möglich, von denen man früher nur träumen konnte. Der Online-Schalter zum Beispiel, der 7/24 zur Verfügung steht. So muss man nicht mehr für jedes Papier persönlich ins Gemeindehaus. Ein Baugesuch einreichen? Kein Problem, heute ebenfalls digital möglich. Die Digitalisierung hat aber auch unseren Arbeitsalltag verändert, es sind neue Kompetenzen gefragt, und die öffentlichen Verwaltungen haben jobmässig darum deutlich an Attraktivität zugelegt.
Wie ist die Kampagne aufgebaut?
Am auffälligsten dürften die Plakate sein, die seit Ende April mindestens einen Monat lang an den Aushangstellen der Städte und Gemeinden zu sehen sind. In knalligen Farben und mit insgesamt fünf verschiedenen grossflächigen Motiven. Diese zeigen eine Auswahl an Dienstleistungen, und darunter erklärt ein kurzer Text, welch vielfältige Aufgaben dahinterstecken. Zwei der Motive werden zudem in Videos vorgestellt, es sind dies der Dolendeckel und die Eheringe. Dann gibt es natürlich noch eine Website mit ausführlichen Informationen zu Dienstleistungen und die damit verbundenen Berufsgattungen. Alles ist bewusst in eine recht dynamische Sprache verpackt. Man soll merken, dass auf den Verwaltungen ein frischer Wind weht.
Nach den Plakaten ist die Kampagne aber noch nicht fertig. Was folgt dann?
Im Herbst folgt der zweite Teil der Kampagne. Darin zeigen wir vor allem, was wir als Arbeitgeber zu bieten haben. Im 2022 dann Teil drei mit den vielen Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet der öffentlichen Verwaltung. So verlängern wir unsere Sichtbarkeit und erreichen dadurch viele Zielgruppen.
Über 90 Prozent der Gemeinden und Städte im Kanton Zürich machen bei der Kampagne mit. Viele davon waren bereits im Entwicklungsprozess involviert. Welche Wirkung hatte dies im Vorfeld?
Durch die Vorbereitungszeit wurden Gespräche und Diskussionen ausgelöst, die sonst wahrscheinlich nie stattgefunden hätten. Neue Themen kamen an die Oberfläche, Bedürfnisse der Verwaltungen wurden aufgezeigt und Bereiche konnten evaluiert werden, welche dringend überarbeitet werden müssen. Zum einen waren diese Inputs für uns als Verein enorm wertvoll, da wir nun wissen, wo wir in der kommenden Zeit ansetzen können. Zum anderen hat es die Gemeinden und Städte näher zusammengebracht. Das zeigt sich anhand der vielen aus dem ganzen Kanton, die mobilisiert wurden. Für die Innenwirkung der Branche ist das jetzt bereits ein voller Erfolg. So steht auch einer erfolgreichen Gemeindekampagne nichts mehr im Weg.